Dünnwald: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gibt zwei Erklärungen für den Namen Dünnwald: "Ort im Wald an der [[Dhünn]]" oder "Ort im Wald auf der ([[Rhein]])-Düne".
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Der Klosterhof mit der Kirche St. Nikolaus wurde [[1117]] erbaut. Ursprünglich wurde die Kirche wohl nur Maria geweiht, ab 1229 wird St. Nikolaus als Mitpatron genannt. [[1122]] erhielt die Kirche vom Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg die vollen Pfarrechte. Das hatte für die Bevölkerung einige Vorteile. Nun konnte in Dünnwald getauft und begraben werden und auch die Kirchenbücher wurden hier geführt. Dadurch ersparte man sich den Weg nach [[Paffrath]], zu dem die in Dünnwald gelegenen Höfe vorher gehörten.
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Welche Ordensgemeinschaft das Kloster in den ersten Jahren führte, läßt sich heute nicht mehr feststellen, es wird vermutet dass es sich dabei um Benediktiner oder Augustinerchorherren handelte. Ab [[1143]] wurde das Kloster von Prämonstateserinnen aus dem Kloster Steinfeld in der Eifel besiedelt. Dadurch wurde es zum ersten selbständigen Nonnenstift am Niederrhein. Erste Meisterin des Klosters war Gerbirgis.
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Politisch gehörte Dünnwald seit dem Mittelalter zum Herzogtum [[Berg]].
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Um [[1230]] wird das [[Haus Haan]] erstmals urkundlich erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Wasserburg, die am heutigen [[Zeisbuschweg]] liegt und ursprünglich als Rittergut diente. Konstantin von Hane wird als erster Besitzer genannt, heute befinden sich darin Eigentumswohnungen.
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Am [[13. August]] [[1583]] wurde im Zuge des "Truchsessischen Krieges" Dünnwald geplündert und niedergebrannt, [[1588]] wird auch Haus Haan geplündert, im Dreißigjährigen Krieg wird es [[1628]] niedergebrannt.
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Durch die Wirren der Reformation und des Dreißigjärigen Kriegs geriet das Nonnenkloster in Not, so dass es [[1643]] aufgelöst wurde und nun von Mönchen aus dem Pämonstratenserorden aus Steinfeld übernommen wurde. Das Kloster wird [[1803]] unter Napoleon aufgelöst. Die Mönche blieben als Pfarrer; am [[16. September]] [[1816]] wird der letzte Mönch Jakob Kayser beigesetzt (aufgrund des weißen Habits auch "weiße Mönche").
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Im Zuge der Industrialisierung wurde [[1817]] im [[Kunstfeld]] die Fabrik "Berliner Blau" gegründet, in der Salmiak und Soda produziert wurden. Durch die damit geschaffenen Arbeitsmöglichkeiten entsteht hier [[1823]] die erste Arbeitersiedlung im Rheinland. [[1869]] wird ebenfalls im Kunstfeld eine Dynamit-Fabrik eröffnet, [[1870]] sterben hier nach einer Explosion 15 Arbeiter.
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[[1880]] wird die "Nordschule" (heute Schule [[Berliner Straße]]) eröffnet, [[1907]] die "Südschule" genannte Gemeinschaftsgrundschule [[Leuchterstraße]].
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[[1914]] wird Dünnwald von der Stadt [[Köln]] eingemeindet.
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Der in der Nähe des [[Dünnwalder Wildpark]]s, direkt am [[Kalkweg]] gelegene "Schießplatz Dünnwald" war früher (vermutlich bis Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Welkriegs]]) ein militärisch genutzter Schießstand (Standortschießanlage). Dieser wurde zwischen 1940 und 1944 aber auch für Exekutionen von Regimegegnern genutzt.
 
Der in der Nähe des [[Dünnwalder Wildpark]]s, direkt am [[Kalkweg]] gelegene "Schießplatz Dünnwald" war früher (vermutlich bis Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Welkriegs]]) ein militärisch genutzter Schießstand (Standortschießanlage). Dieser wurde zwischen 1940 und 1944 aber auch für Exekutionen von Regimegegnern genutzt.
 
Gut zu erkennten sind heute noch die für einen Schießstand typischen Erdwälle. Ansonsten sind abgesehen von ein paar in den Boden eingelassen Betonplatten keine Spuren mehr sichtbar.
 
Gut zu erkennten sind heute noch die für einen Schießstand typischen Erdwälle. Ansonsten sind abgesehen von ein paar in den Boden eingelassen Betonplatten keine Spuren mehr sichtbar.
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*[http://www.ig-duennwald.de Internetseite der Interessengemeinschaft Dünnwald]
 
*[http://www.ig-duennwald.de Internetseite der Interessengemeinschaft Dünnwald]
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Köln-Dünnwald Wikipedia-Seite über Köln-Dünnwald]
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Köln-Dünnwald Wikipedia-Seite über Köln-Dünnwald]
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*[http://www.st-nikolaus-duennwald.de/Geschichte/Geschichte_content.htm#Die%20Kloster-%20und%20Pfarrkirche%20St.%20Nikolaus Seite von St. Nikolaus mit der Geschichte der Kirche]
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*[http://www.ahnenforschung-conde.de/ortsgeschichte.htm Tabellarische Zusammenfassung der Geschichte Dünnwalds bzw. des Hauses Haan]
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*[http://www.ahnenforschung-conde.de/haus%20haan.htm Geschichte von Haus Haan]
 
 
 
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[[Kategorie:Stadtteil]]

Version vom 13. Juli 2013, 15:53 Uhr

Dünnwald (907)
Mülheim Stadtteil Dünnwald.jpg
Dünnwald in Zahlen
Stadtbezirk Mülheim (9)
Fläche 10,85 km²
Einwohner 11.874
  (Stand: 31.12.2007)
Bevölkerungsdichte 1.094 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. April 1914

Dünnwald ist ein Kölner Stadtteil mit 11.921 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2006).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Dünnwald liegt am östlichen Rand von Köln und grenzt an die Stadtteile Dellbrück und Höhenhaus (Süden) und Flittard (Westen). Im Osten grenzt Dünnwald an die Stadt Bergisch Gladbach im Rheinisch Bergischen Kreis und im Norden an Leverkusen.

Geschichte

Es gibt zwei Erklärungen für den Namen Dünnwald: "Ort im Wald an der Dhünn" oder "Ort im Wald auf der (Rhein)-Düne".

Der Klosterhof mit der Kirche St. Nikolaus wurde 1117 erbaut. Ursprünglich wurde die Kirche wohl nur Maria geweiht, ab 1229 wird St. Nikolaus als Mitpatron genannt. 1122 erhielt die Kirche vom Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg die vollen Pfarrechte. Das hatte für die Bevölkerung einige Vorteile. Nun konnte in Dünnwald getauft und begraben werden und auch die Kirchenbücher wurden hier geführt. Dadurch ersparte man sich den Weg nach Paffrath, zu dem die in Dünnwald gelegenen Höfe vorher gehörten.

Welche Ordensgemeinschaft das Kloster in den ersten Jahren führte, läßt sich heute nicht mehr feststellen, es wird vermutet dass es sich dabei um Benediktiner oder Augustinerchorherren handelte. Ab 1143 wurde das Kloster von Prämonstateserinnen aus dem Kloster Steinfeld in der Eifel besiedelt. Dadurch wurde es zum ersten selbständigen Nonnenstift am Niederrhein. Erste Meisterin des Klosters war Gerbirgis.

Politisch gehörte Dünnwald seit dem Mittelalter zum Herzogtum Berg.

Um 1230 wird das Haus Haan erstmals urkundlich erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Wasserburg, die am heutigen Zeisbuschweg liegt und ursprünglich als Rittergut diente. Konstantin von Hane wird als erster Besitzer genannt, heute befinden sich darin Eigentumswohnungen.

Am 13. August 1583 wurde im Zuge des "Truchsessischen Krieges" Dünnwald geplündert und niedergebrannt, 1588 wird auch Haus Haan geplündert, im Dreißigjährigen Krieg wird es 1628 niedergebrannt.

Durch die Wirren der Reformation und des Dreißigjärigen Kriegs geriet das Nonnenkloster in Not, so dass es 1643 aufgelöst wurde und nun von Mönchen aus dem Pämonstratenserorden aus Steinfeld übernommen wurde. Das Kloster wird 1803 unter Napoleon aufgelöst. Die Mönche blieben als Pfarrer; am 16. September 1816 wird der letzte Mönch Jakob Kayser beigesetzt (aufgrund des weißen Habits auch "weiße Mönche").

Im Zuge der Industrialisierung wurde 1817 im Kunstfeld die Fabrik "Berliner Blau" gegründet, in der Salmiak und Soda produziert wurden. Durch die damit geschaffenen Arbeitsmöglichkeiten entsteht hier 1823 die erste Arbeitersiedlung im Rheinland. 1869 wird ebenfalls im Kunstfeld eine Dynamit-Fabrik eröffnet, 1870 sterben hier nach einer Explosion 15 Arbeiter.

1880 wird die "Nordschule" (heute Schule Berliner Straße) eröffnet, 1907 die "Südschule" genannte Gemeinschaftsgrundschule Leuchterstraße.

1914 wird Dünnwald von der Stadt Köln eingemeindet.

Der in der Nähe des Dünnwalder Wildparks, direkt am Kalkweg gelegene "Schießplatz Dünnwald" war früher (vermutlich bis Ende des Zweiten Welkriegs) ein militärisch genutzter Schießstand (Standortschießanlage). Dieser wurde zwischen 1940 und 1944 aber auch für Exekutionen von Regimegegnern genutzt. Gut zu erkennten sind heute noch die für einen Schießstand typischen Erdwälle. Ansonsten sind abgesehen von ein paar in den Boden eingelassen Betonplatten keine Spuren mehr sichtbar.

wichtige Gebäude und Anlagen

Weblinks