Filmhaus

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Das Kölner Filmhaus ist ein 1981 gegründetes "Zentrum für Medienbildung, Kinokultur und Filmschaffen in Köln", seit 1998 beheimatet im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Güterbahnhofs am Kölner Mediapark. Mit zeitweise über 400 Mitgliedern war der Verein Kölner Filmhaus e.V. die größte freie Initiative von Filmemachern und Filminteressierten in ganz Deutschland.[1] Bundesweite Bedeutung hat das Kölner Filmhaus durch die hier entwickelten und teilweise in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer zertifizierten Lehrgänge und Seminare für Filmschaffende erlangt, die insb. Quereinsteigern berufliche Weiterbildung in Medienberufen und damit eine Alternative zum Filmhochschul-Studium ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis

Aktivitäten

Im Kölner Filmhaus finden so gut wie jedes Wochenende Weiterbildungsveranstaltungen für "Filmschaffende und alle, die es werden wollen" statt. Dazu zählen mehrmonatige Lehrgänge für Medienberufe wie TV-Producer, Produktions- und Aufnahmeleiter, Filmgeschäftsführer, Regieassistenten, Regisseure, Cutter, Beleuchter, Drehbuchautoren, Dokumentarfilmer ebenso wie Seminare zu allen Aspekten rund um das Thema Film vor und hinter der Kamera – von Stoffentwicklung und Drehbuch über Regie, Kameramann, Ton und Schnitt bis hin zu Produktion, Vermarktung und Recht, in denen aktive Filmschaffende unterrichten. Das Seminarangebot wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Neben den Weiterbildungsaktivitäten der Filmhaus Köln gGmbH sind davon unabhängig im Kölner Filmhaus ein Kino (Filmhauskino Köln), ein kultureller Filmgeräteverleih (Locke Filmgeräteverleih in Kooperation mit der Stadt Köln) und ein Produktionsarbeitskreis angesiedelt, der im Rahmen des Neuen Kölner Filmhaus e.V. (Verein zur Förderung der freien Filmkultur) das gemeinsame Planen und Drehen von Kurzfilmen ermöglicht. Daneben finden auch externe Veranstaltungen wie die Cologne Conference oder das Kurzfilmfestival Köln Unlimited im Filmhaus statt. Im Haus befindet sich eine (verpachtete) Gastronomie mit Biergarten (maybach Gastronomie GmbH).

Geschichte

26. April 1981: Gründung des Vereins Kölner Filmhaus e.V. im Hinterzimmer einer Gaststätte auf der Zülpicher Straße durch Donatello und Fosco Dubini, etliche Studenten, „aber auch Fotoingenieure, unzufriedene WDR-Mitarbeiter und Künstler wie Birgit Hein“.[2]

3. September 1981: Eintragung des Vereins in das Vereinsregister beim Amtsgericht Köln unter VR 8185.

1986: Bezug der Räume in der Luxemburger Straße 72 in Köln und Eröffnung des Sesselkinos.

16. Oktober 1989: Das Verwaltungsgebäude d. DB u. Stellwerk/ Güterbahnhof Gereon in der Maybachstr. 111 wird unter Denkmalschutz gestellt (Denkmalnummer 5291).[3]

1996: Schließung des Sesselkinos in der Luxemburger Straße.[4]

1998: Einzug ins ehemalige Verwaltungsgebäude des Güterbahnhofs in der Maybachstraße 111, in dem fortan Weiterbildung, Kino, Technikverleih, Kurzfilmproduktion und Gastronomie stattfinden. Bis auf die Gastronomie werden alle Abteilungen unter dem Dach des Vereins Kölner Filmhaus e.V. betrieben.

23. Juli 2012: Insolvenzantrag des Vereins Kölner Filmhaus e.V. [5]

24. Oktober 2012: Die Runge TV GmbH, Herr Patrick Finder, der Rechtsanwalt Thomas Tegeler sowie die Münchner Filmwerkstatt gründen mit jeweils einem Viertel der Gesellschaftsanteile die Filmhaus Köln gemeinnützige GmbH unter dem Geschäftsführer Otto-Georg Schöne, die infolge unter HRB 77562 in das Handelsregister beim Amtsgericht Köln eingetragen wird.

25. Oktober 2012: Eröffnung des Insolvenzverfahres des Vereins Kölner Filmhaus e.V.[6]

Ende Oktober 2012: Beschluss der Stadt Köln, den Heimfall der Immobilie Maybachstraße 111 an die Stadt Köln einzuleiten[7][8]

6. November 2012: In den Räumlichkeiten des Filmclub 813 wird der Verein Neuer Kölner Filmhaus e.V. gegründet.[9] Mit den Aufnahmegebühren der Gründungsmitglieder erwirbt der neugegründete Verein in Folge vom Rechtsanwalt Tegeler dessen Anteile an der Filmhaus Köln gemeinnützige GmbH.

2012-2014: Zwischennutzung des unter Zwangsverwaltung stehenden Gebäudes Maybachstraße 111 durch verschiedene Anbieter, die nun eigenständig das gesamte Angebot des vormaligen Kölner Filmhaus e.V. aufrecht erhalten. Kino, Weiterbildung, Kurzfilmproduktion wie der Technikverleih werden fortgesetzt; Änderungen in den Bereichen Weiterbildung und Kino werden vom Publikum schnell angenommen.[10]

7. Juni 2013: Martin Blankemeyer wird zum zweiten Geschäftsführer der Filmhaus Köln gemeinnützige GmbH bestellt.

18. Juli 2013: Der Rat der Stadt Köln billigt einstimmig den gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen, die zukünftige Nutzung des Filmhauses auszuschreiben. Damit ist die Verwaltung aufgerufen, die Ausschreibung entsprechend den Vorgaben des Rates auf den Weg zu bringen und so Planungssicherheit und Perspektive für das Haus und die freie Filmszene Kölns zu schaffen.[11]

4. August 2013: Otto-Georg Schöne scheidet aus der Geschäftsführung aus, Martin Blankemeyer wird dadurch Alleingeschäftsführer der Filmhaus Köln gemeinnützige GmbH (ab dem 27. Januar 2014 Filmhaus Köln gGmbH).

November 2013: Heimfall der Immobilie Maybachstraße 111 an die Stadt Köln.[12]

Mai 2014: Die Stadt hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, um den Sanierungsbedarf für das Gebäude zu ermitteln.[13]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Britische Film-Szene im Kölner Filmhaus: November 1984, Kölner Filmhaus, Köln 1984
  • Klaus Gronenborn: Kinokatastrophen: die unterdrückte Filmgeschichte des Karl Valentin, Zelluloid /Kölner Filmhaus, Köln 1988
  • entgrenzungen, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Kölner Filmhaus, Red. Sascha Anderson, Hrsg. Kölner Filmhaus e.V., Köln 1988
  • Eva Hohenberger: Retrospektive Marguerite Duras, Kölner Filmhaus e.V., Köln 1990
  • 99 Jahre Kino in Köln: Stummfilme & Musik, Kölner Filmhaus, Köln 1995
  • Short cuts Cologne. Internationales Kurzfilmfestival Köln, 12. - 16. Sept. 2001, Red. Hans-Dieter Delkus, Kölner Filmhaus, Köln 2001
  • Internationales Frauenfilmfestival 11.-15. Okt. 2006, Red. Carla Despineux und Anna Jacobsen, Text dt. u. engl., Kölner Filmhaus, Köln 2006

Weblinks

Quellen

  1. http://www.bildung.koeln.de/linkbibliothek/index.html?PARENT_ID=li0502
  2. http://www.choices.de/der-schluessel-zum-schrank - "Der Schlüssel zum Schrank" von Thomas Linden, Choices 07/11 vom 21. Juli 2011
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_im_K%C3%B6lner_Stadtteil_Neustadt-Nord
  4. http://www.koeln-im-film.de/410.html - "Gespräch mit Joachim Kühn, im August 2012" von Irene Schoor
  5. http://www.ksta.de/koeln/streit-filmhaus-meldet-insolvenz-an,15187530,16758302.html
  6. http://www.ksta.de/innenstadt/insolvenz-rettung-des-filmhauses-gescheitert,15187556,20761358.html
  7. http://www.rundschau-online.de/koeln/filmhaus--chance-fuer-neuanfang-soll-genutzt-werden-,15185496,20776104.html
  8. http://www.ksta.de/innenstadt/insolvenz-rettung-des-filmhauses-gescheitert,15187556,20761358.html
  9. http://www.nkf.tv/2012/11/das-koelner-filmhaus-ist-tot-es-lebe-das-koelner-filmhaus
  10. http://www.rundschau-online.de/koeln/sanierungsbedarf-hoeher-als-vermutet-stadt-will-ins-filmhaus-investieren,15185496,27179378.html
  11. http://ratsinformation.stadt-koeln.de/to0050.asp?__ktonr=148563
  12. Helmut Frangenberg: Neuer Schwung im Provisorium: Filmhaus gehört wieder der Stadt, Kölnische Rundschau, 20. November 2013
  13. Sanierungsbedarf höher als vermutet: Stadt will ins Filmhaus investieren, Kölnische Rundschau, 19. Mai 2014