Provinz Nieder-Germanien
Die römische Provinz Nieder-Germanien oder Provincia Germania Inferior umfasste die westlich des Rheins gelegenen Teile der heutigen Niederlande und Deutschlands, sowie einige Teile von Belgien. Die Provinz Nieder-Germanien wurde um 85 bis 90 n. Chr. gegründet. Durch die Reichsreform von Kaiser Diocletian um 284 bis 305 wurde sie umbenannt in Provinz Germania Secunda (auch: Germania II). Die Hauptstadt war Köln, das damals Colonia Claudia Ara Agrippinensium hieß. Mit der Absetzung von Kaiser Romulus Augustulus um 476 endete das West-römische Reich und damit formal auch die Geschichte der Provinz. Colonia Claudia Ara Agrippinensium war allerdings von den Franken schon 455 erobert und zu ihrer Hauptstadt gemacht worden.
Bedeutende römische Städte in der Provinz Nieder Germanien waren: Vetera Castra und Colonia Ulpia Traiana bei Xanten, Coriovallum (Heerlen), Albaniana (Alphen aan den Rijn), Lugdunum Batavorum] (Katwijk), Forum Hadriani (Voorburg) am Fossa Corbulonis (römischer Kanal zwischen Rhein und Maas), Ulpia Noviomagus Batavorum (Nijmegen), Ultra Traiectum (Utrecht), Aduatuca Tungrorum (Tongeren), Bona (Bonn) und Colonia Claudia Ara Agrippinensium.
Kleinere römische Ansiedlungen waren beispielsweise Tolbiacum (Zülpich).